Ortsentwicklung als Wertschöpfungsfaktor
Das Thema Wertschöpfung wird in der Regel in den Argumentation unserer Kritiker ehe nachrangig behandelt. Es ist jedoch die Schlüsselfrage für die Argumentation, öffentliche und auch private Finanzmittel für Investitionen im Naturraum einsetzen zu dürfen.
Mit dem Verabschieden der „Leitlinien der Stadt Wernigerode für eine nachhaltige Erschließung und Betreibung des Winterberg-Gebiets im Raum Schierke“ hat die Stadt Wernigerode sowohl eine Selbstverpflichtung, als auch den Maßstab im Rahmen der vorgesehen Investitionen formuliert. Auf dieser Basis ist die erwartete Wertschöpfung zu bewerten. Die Wertschöpfung erfolgt insgesamt durch:
- die Investitionen am Berg
- die Ortsentwicklung
- durch das Betreiben der Anlagen in Verbindung mit Marketing sowie kooperierenden Aktivitäten beispielsweise im Bereich des Sportes (Wintersport)
Die vorgesehenen Investitionen im Winterberggebiet sind nicht die einzigen Vorhaben zur Wiederausprägung Schierkes als moderne Tourismusdestination. Sowohl Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Infrastruktur, als auch Investitionen in „direkte“ touristische Angebote erzeugen ein komplexes Wertschöpfungspotential über die Anziehungskraft der Seilbahn mit dem Winterberg hinaus.
Wertschöpfung durch Seilbahnen
„Wie sich die Werte multiplizieren“
1000 € Löhne und Gehälter bei der Seilbahn schaffen in der Region ein Einkommen von
3600 € im Berchtesgadener Land (1 Arbeitsplatz Seilbahn bedeutet 3,6 in der Region)
4100 € im Werdenfelser Land(1 Arbeitsplatz Seilbahn bedeutet 4,1 in der Region)
6200 € im Oberallgäu (1 Arbeitsplatz Seilbahn bedeutet 6,2 in der Region)
7800 € im Arberland (1 Arbeitsplatz Seilbahn bedeutet 7,8 in der Region)
(Quelle: Verband deutscher Seilbahnen, 2010)
Faktor 5,1 – Wertschöpfung durch Seilbahnen und deren Nutzer
(Quelle Verband deutscher Seilbahnen, 2015)
Seilbahnen beflügeln die Regionen
Seilbahnen erweisen sich als Motor der regionalen Wirtschaft. Sie sichern und schaffen Arbeitsplätze und stärken entscheidend den ländlichen Raum. Zu diesem Schluss kommt eine neue Grundlagenuntersuchung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr e.V. (dwif) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dessen Vorstand Dr. Bernhard Harrer stellte im Rahmen der deutschen Seilbahntagung die Ergebnisse vor.
Aktuelle Zahlen
„Seilbahnen sind ein enorm wichtiger Erfolgsfaktor für eine touristisch geprägte Region“, betonte Dr. Bernhard Harrer. Für die aktuelle Studie wurden die Seilbahnnutzer befragt. Interessante Erkenntnisse: „Der Großteil der Ausgaben“, so der Wissenschaftler, „entfällt nicht auf das Seilbahnticket, sondern wird für andere Leistungen wie Unterkunft, Verpflegung, Einkäufe und Dienstleistungen getätigt.“ Ein Übernachtungsgast verwendet 86 Prozent seiner Ausgaben für diesen Bereich, ein Tagesgast 59 Prozent. In Summe sorgen die Seilbahnbenutzer in Deutschland für einen Gesamtumsatz von 740 Millionen Euro jährlich. Basis sind die aus der Unternehmensbefragung abgeleiteten 10,3 Mio. Ersteintritte im Jahr sowie die durchschnittlichen Ausgaben pro Kopf und Tag in Höhe von 71,80 €.
Aus ihren Einnahmen finanzieren die Unternehmen Löhne und Gehälter ihrer Mitarbeiter sowie Sach- und Dienstleistungen. Auch die Regionen profitieren direkt und indirekt von den Seilbahnen und ihren Nutzern: 1.000 Euro Umsatz bei einer Seilbahn führen insgesamt zu 5.100 Euro Umsatz im Umfeld bei all jenen, die direkt (Hotels, Skischulen, Gastronomie) oder indirekt (regionale Zulieferbetriebe in den Bereiche Handel, Handwerk und weitere Dienstleistungen.) betroffen sind.
Quelle: „Seilbahnen: Nachhaltigkeit und Verantwortung“
Gelebte E-Mobilität: Seilbahnen sind ausgesprochen „sauber“, denn durch den elektrischen Antrieb erzeugen sie keine direkten CO2-Emissionen und stoßen keine weiteren Schadstoffe aus. Seilbahnen gehören überdies zu den sichersten Verkehrsmitteln.
Gelebter Naturschutz: Die intelligente Lenkung der Besucher sichert die Balance zwischen Nutzung und Schonung der Naturflächen.