Ortsentwicklung
Auszug aus dem Ortsentwicklungskonzept des Berliner Architektur- und Planungsbüros Eisentraut;
hier „1 Vorbemerkungen / 1.1 Veranlassung“:
„Im Jahre 1990 wurde die Gemeinde Schierke, unmittelbar am Brocken gelegen, aus ihrer Randlage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze befreit. Sie geriet so gleichsam wieder in die angestammte, nahezu zentrale Lage im norddeutschen Raum. Der nunmehr öffentlich zugängliche Brocken zog Besucher und Touristen in großen Strömen an. Trotz baulicher und touristischer Aufwertung und zahlreicher infrastruktureller Maßnahmen konnte der Ort jedoch bisher nicht an seine frühere Bedeutung und Funktion eines beliebten Kur- und Erholungsortes anknüpfen. Insbesondere der wirtschaftliche Umbruch von Planwirtschaft zu freier Privatwirtschaft ist, wie am Zustand ehemals mondäner Hotelanlagen ablesbar, trotz erheblicher privater Aktivitäten und Initiativen mit der erforderlichen Wirksamkeit für den Ort und mit der angemessenen Ausstrahlung in die Region noch nicht bewältigt. Dabei fehlte es keineswegs an Bemühungen.
Mehrere Konzepte zu Teilaspekten des Verkehrs, des Wintersports, des Tourismus und auch der Kunst konnten sich bisher nicht zu einem Gesamtkonzept vereinen, welches Grundlage einer langfristigen Entwicklung und Basis von Investitionsentscheidungen leistungsstarker Unternehmen der Beherbergung und des Tourismus sein kann. Auch die Einrichtung des Nationalparks Harz bleibt nicht ohne Einfluss auf den Ort, sie vermittelt bisher nicht ausreichend genutzte Impulse, setzt aber auch Grenzen. Einige Hotels sind in Betrieb, andere Nutzungen liegen brach.
Mit der Zugehörigkeit des Ortes zur Stadt Wernigerode seit 1. Juli 2009, trägt die Stadt Wernigerode nunmehr auch Verantwortung für die Entwicklung des neuen Ortsteiles Schierke. Im Rahmen der erforderlichen bauplanungsrechtlichen Klärungen zur Sicherung einer geordneten stadträumlichen Entwicklung der Stadt und ihrer Ortsteile hat die Stadtverwaltung Wernigerode, durch das das Stadtplanungsamt handelnd, im Jahre 2009 die Erarbeitung eines integrierten Ortsentwicklungskonzeptes für Schierke beauftragt und eine breite Kooperation des beauftragten Planers mit den zuständigen Fachabteilungen und Institutionen organisiert, parallel die permanente Abstimmung mit Vertretern des Ortschaftsrates und die Einbeziehung der Einwohner gesichert.“
Im Jahre 2010 wurde der Stadt Wernigerode das Ortsentwicklungskonzept des Büros Eisentraut vorgestellt. Diverse Anregungen zur Erneuerung bzw. Ertüchtigung der vorhandenen Infrastruktur wurden seitdem erfolgreich umgesetzt. Das „Ganzjahres-Erlebnisgebiet Winterberg“ befindet sich derzeit im Raumordnungsverfahren.